Der Geist lenkt den Körper, und die Seele fühlt die Gefühle.
Frühere Generationen konnten die körperlichen Symptome noch besser mit den seelischen Ursachen kombinieren. Äusserungen wie: Das schlägt mir auf den Magen, mir läuft die Nase, ich habe die Schnauze voll, das bricht mir das Herz, da läuft mir die Galle über… Leber und Wut, Herz und Freude, Magen und Sorgen, Lunge und Trauer, Nieren und Angst gehören immer paarweise zusammen.
Finger abgeschnitten
Als ich noch zur Schule ging, ich war ca. 8 Jahre alt, habe ich einem Bauern geholfen, mit einer Holzspaltmaschine Brennholz zu verarbeiten. Der Bauer hatte wie immer einen Helfer dabei, der Mann war Koch in einer psychiatrischen Klinik. Er sagte mir, ich solle auf das Pedal der Holzspaltmaschine drücken, während er das Holzstück auf den Bock stellte. So haben wir stundenlang gearbeitet. Auf einmal schrie der Mann: „AUTSCH, verdammte Scheisse, mein Finger, du hast mir den Finger abgeschnitten!“ Ja, ich war auf dem Pedal mit dem Fuss. Er lief davon und schrie zurück: „Such meinen Finger, der liegt da irgendwo im Holz!“ Das tat ich dann und habe dem Mann den Finger gebracht. „Hier hast du deinen Finger“. Die Mutter des Bauern hatte dann Mittagessen gekocht. Es gab Teigwaren mit geschnetzeltem Fleisch und Apfelmus. Ich hatte eigentlich Hunger von der Arbeit, aber ich mochte nichts essen. Meine Cardia (Magenmund) hat den Eingang verschlossen. Das war schon genug seelische Nahrung, die auf den Magen geschlagen hat. Ich habe von diesem Mann nie wieder etwas gehört.
Junge verbrannt
Ein anderes Mal, ca. zwei Jahre später, in unserem Dorf lebte eine italienische Familie, sie wollten zurück nach Italien auswandern. Ihr Sohn hatte alle Freunde hier, er war verzweifelt und hatte sich mit Benzin übergossen und angezündet. Ich habe gesehen, wie er gebrannt hat. Schlussendlich kamen die Feuerwehr und Sanitäter, die haben ihn mit lauwarmem Wasser über der Balkonbrüstung gekühlt. Seine Haut war schwarz und hing nur so runter. Das war kein schöner Anblick. Der junge Mann verstarb kurze Zeit später im Spital. Später habe ich dieses Erlebnis zu Hause erzählt. Wir haben an diesem Abend dann 30 Minuten ZEN-Meditation praktiziert. Wir haben als Kinder sehr oft 30 Minuten ZEN (Zazen)-Meditation praktiziert. Manchmal täglich. So konnte ich diesen Film, diesen seelischen Stoff, den ich aufgenommen hatte, verarbeiten und loslassen. Danach hatte ich keine schlechten Träume.
Wenn jemand denkt, er könne nur das Bewusstsein und die Seele heilen und den Körper vernachlässigen, dann wird er eben weiter einen kranken Körper haben. Das ist seine Wahl. Wenn jemand denkt, er möchte auch einen gesunden Körper haben, muss er auch die physischen Empfehlungen praktizieren. Das ist seine Wahl.
Es ist nicht entscheidend, WAS Du machst – WAS Du zu Deinem Weg erkennst. Es ist entscheidend, mit welcher Haltung Du das machst – mit welcher Haltung Du Deinen Weg gehst. Was Du in der Haltung ohne Liebe machst, ist nicht gut. Was Du in der Haltung der Liebe machst, ist immer gut.