Warum wir nur Bio-Lebensmittel konsumieren sollten

Aus Sorge um die Pflege unserer Gesundheit verlangen wir von unserer Nahrung meist, dass sie frei von chemischen Zusätzen sei. Um das Attribut “gesund” zu erhalten, genügt es allerdings nicht, dass ein Produkt nach der Ernte unbehandelt bleibt. Vielmehr muss es auf natürliche Wei­se angebaut worden sein, auf einem Boden, den man im Sinne seines biologischen Gleichgewichts lebendig erhalten hat.

Wir haben bereits festgestellt, dass auf ein ausgewogenes Verhältnis von Kohlehydraten, Fett, Eiweiss, Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen in der Ernährung unbedingt zu achten ist. Schon geringe Unstimmigkeiten in diesem ausgewogenen System bedeutet erhöhtes Risiko zur Krankheit, die sich je nach dem Grad der Abweichung langsamer oder schneller einstellen wird. Es ist somit die verantwortungsvolle Aufgabe der Landwirte, uns mit naturbelassenen Grundstoffen zu versorgen, die der Erhaltung unserer wertvollen Gesundheit dienen können.

Warum aber haben unsere Lebensmittel das Etikett “biologisch” meistens nicht mehr verdient? Weil sie zunächst schon durch die Verwendung von löslichen chemischen Düngemitteln denaturiert werden. 1840 behauptete von Liebig, dass allein durch den Zusatz der drei Grundelemente N (Stickstoff), P (Phosphor) und K (Kalium) die Produktivität des Bodens erhalten bliebe, ohne sich um den Humus, d.h. den lebendig arbeitenden Anteil des Bodens, zu kümmern.

Zu Beginn dieser Ära des Einsatzes löslicher Chemiedünger konnten spektakuläre Ernteerträge verzeichnet werden. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass zur Aufrechterhaltung dieser Rekordziffern immer höhere Dosen von Dünger nötig sind, umso mehr als es immer weniger natürlichen Mist gab und somit auch weniger von dessen nützlichen Bakterienflora.

Künstliche Düngemittel bringen den Mineralstoffhaushalt des Bodens aus dem Gleichgewicht, da sie ihn zu stark mit Ionen anreichern. Seine Leitfähigkeit wird in unangemessener Weise gestört. Durch den Vorgang der Osmose gelangen diese Ionen in die Pflanzen, die davon mehr auf­ nehmen, als sie tatsächlich brauchen. Man züchtet somit Pflanzen mit unausgewogenem Mineralstoffhaushalt.

Als Beispiel soll hier Spinat untersucht werden, der sich bekanntlich gern mit Nitrat (KN03) anreichert. Sogar biologisch angebauter Spinat enthält bereits 23mg Nitrate auf ein Kilo­gramm.

Verwendet man nun stickstoffhaltigen Dünger in Mengen von 30 kg/ha, d.h. von 3 Gramm pro Quadratmeter, was sehr wenig ist, so steigt der Nitratgehalt auf 420 mg/kg. Und das bei einem Grenzwert für Wasser von 40 bis 50 mg!

Es sei daran erinnert, dass der Nitratüberschuss das Grundwasser verunreinigt und später den Meersalzhaushalt gefährdet. Ausserdem wissen wir, dass sich im reduzierten Milieu unseres Stoffwechsels Nitrate in Nitrite umwandeln, die ihrerseits Hämoglobin in Methämoglobin verwandeln.

Damit wird der Sauerstofftransport vermindert. Folge ist eine Unterversorgung des Blutes mit Sauerstoff. Trotzdem kann man im Handel oft Salate oder Spinat entdecken, die 1000 bis 3000 mg Nitrat auf ein kg enthalten! Gemüse aus Gewächshäuern muss nicht zwingend höhere Nitratwerte enthalten. Gemüse aus Gewächshäuern kann in der Monsanto-verseuchten Landwirtschaft sogar gesünder sein. Zudem kann auch in Gewächshäuern Bio-Qualität erzeugt werden.

Ein anderes Beispiel: Kalium. Man weiss, dass es von Kartoffeln besonders gut angereichert wird. Verwendet man zur Steigerung der Ernte Kalidünger, so assimilieren die Pflanzen Kalium im Übermass, wodurch aber die Assimilation von Magnesium herabgesetzt wird. Nach Dr. Neveu sind Patienten, die sich von solch magnesiumarmen Kartoffeln ernähren, weniger widerstandsfähig gegen Infektionskrankheiten und anfälliger für Krebs.

Merke:
Magnesium ist eher mittel Yang und Kalium ist ziemlich Yin

Unter anderem wurde festgestellt, dass Zuckerrüben bei Düngung mit herkömmlichem Chemiedünger 4.13 Promille MgO enthalten; bei der Verwendung von speziell magnesiumhaltigen Düngemitteln steigt dieser Wert auf 11.02 Promille, also fast das Dreifache.

Ein Vergleich verschiedener Spinatkulturen ergab folgende interessanten Zahlenwerte:

dünger 1
Womit klar ersichtlich ist, dass hoher Kaliumgehalt die Assimilation von Magnesium herabsetzt.

Merke:
Generell können wir sagen das Nahrungsmittel heute mehr Yin und Nährstoff resp. Mineralstoffärmer sind als zu früheren Zeiten.

Der Mineralstoffgehalt der Pflanzen aus der oberen Reihe ist aufgrund ihres stark erhöhten Kalimgehaltes völlig unausgewogenen; die der unteren Reihe dagegen enthalten nicht nur weniger Kalium, sondern gleichzeitig auch mehr Magnesium, was für den Verbraucher einen doppelten Vorteil bedeutet.

Dr. Sacleux aus Labassee in Nordfrankreich hat Akten von Patienten ausgewertet, die zwischen 1930 und 1940 an Krebs starben; er glaubt bemerkt zu haben, dass die Verstorbenen überdurchschnittlich häufig Kalidünger in ihren Gärten verwendeten.

Merke:
Zellwucherung (Krebs) ist immer Yin, zentrifugal. Kalidünger und Pestizide sind immer stark Yin.

Möhren sind eine wertvolle Gemüsesorte, die ausser beta-Carotin hervorragend Magnesium anreichern, allerdings mindestens ebenso gut auch Kalium; man muss dies bei ihrer Kultivierung bedenken.

Die Gebrüder Vilain konnten zeigen, dass biologisch angebaute Möhren 0.2 Promille Kalium enthalten; nach 20 Jahren Düngung mit Kalidünger enthalten die gleichen Möhren 0.7 Promille, also gut das dreifache an Kalium. Über den Zeitraum von nur einer Generation ist das viel.

Ein Konservenhersteller berichtete kürzlich, dass Spinat in der Trockenmasse von früher 18 % auf nur 9 bis 11 % gefallen sei; man benötigt also die doppelte Menge an Gemüse, wenn man pürierten Spinat mit dem vom Gesetzgeber festgelegten Wert an Trockenmasse herstellen will. Die verschiedenen Elemente müssen in einem bestimmten ausgewogenen Verhältnis vorliegen. M. Lavollay gibt für das Verhältnis von Ca/Mg eine Verhältniszahl von 10 an, für P/Mg eine von 8 (Ca/P = 1.25). Der Tagesbedarf an Magnesium beträgt für einen Mann von 70kg nach Prof. Javillier 350 mg; mit der modernen Ernährungsweise sinkt er für gewöhnlich auf 125 mg täglich – die Fellachen in Ägypten dagegen liegen bei 1.500 bis 1’800 mg pro Tag!

Der Anthropologe und Ernährungswissenschaftler Wilson berichtet, dass noch vor 50 Jahren in ägyptischen Gefängnissen der Magnesiumgehalt der alltäglichen (natürlichen) Nahrung bei 1’200 mg lag. Und er machte folgende Beobachtungen:

magnesiumgehalt
Was Magnesium betrifft, so wäre noch hinzuzufügen:

  1. Pflanzen lagern Magnesium vor allem im Stadium der Reifung an
  2. Die Fähigkeit, Magnesium zu binden, variiert je nach Spezies
  3. Innerhalb derselben Spezies ist diese Fähigkeit zur Bindung von Mg beiverschie­ denen Arten verschieden ausgeprägt. Die Weizenart Hindi 2 beispielsweise kann Magnesium besser anlagern als Palästina
  4. Zwischen dem Magnesiumgehalt der Pflanzen und dem des Bodens besteht immer eine enge Biologische Anbauweise bedeutet nicht nur mehr Gesundheit aufgrund eines hö­heren Mineralstoffgehalts, sondern auch andere Elemente, etwa die Vitamine, haben bessere Werte.

Tabelle: Vitamingehalt in Abhängigkeit von der Anbaumethode

Vitamingehalt in Abhängigkeit von der Anbaumethode
Zahlenmässig ähnliche Unterschiede gibt es bei den anderen Vitaminen; es ist also nicht weiter erstaunlich, dass solchermassen reduzierte Nahrung Ungleichgewichtszustände und damit Krankheiten auslöst. Dies ist übrigens die Folge von mangelhaftem Gehalt an Spurenelementen (bei chemischer Düngung). Man weiss ja, dass diese Spurenelemente als Katalysatoren bei der Vitaminsynthese fungieren, Kobalt beispielsweise ist ein Bestandteil des Vitamin- B12-Moleküls.

Die Ernteprodukte aus biologischem Anbau enthält im Durchschnitt 23% mehr an Trockenmasse, 69% weniger an Nitraten und 49% mehr an Magnesium. Ausserdem einen signifikant höheren Gehalt an Eisen, Kupfer und anderen Spurenelementen. Untersucht wurden die jeweiligen Werte von Kartoffeln, Lauch, Weisskohl, Steckrüben und Salat. Gemüsesorten aus biologischem Anbau enthalten ganz allgemein im Durchschnitt 35% mehr an essentiellen Aminosäuren (gemessen im Rohzustand).

Bereits 1974 veröffentlichte W. Schuphan eine Untersuchung, nach der Gemüse aus herkömmlicher Anbauweise (mit mineralischer Düngung) wesentlich mehr Nitrate enthält als solches aus biologischem Anbau. Hier einige Zahlenwerte: Salat enthält 76 % mehr an Nitraten, Endiviensalat 46 %, Feldsalat 61 %, Spinat 11.5 %, Rettich 86 %, rote Bete 81 % und Möhren enthalten 40 % mehr an Nitraten. Die Unterschiede sind also deutlich signifikant!

Bei Untersuchungen hatte man festgestellt, dass der Gehalt an Vitamin C bei Spinat aus biologischem Anbau nach 5 bzw. 9 Tagen Lagerung 41.9 % bzw 55.8 % höher lag als bei Vergleichsgemüse aus herkömmlicher Anbauweise. Im gleichen Artikel ist auch von Nitraten die Rede; die Autoren äussern sich dazu folgender­ massen: „Der Nitratgehalt von Gemüse, das aus biologischem Anbau stammt, ist schätzungsweise etwa halb so hoch wie der von Gemüse aus herkömmlicher Anbauweise.

Im Vergleich zu herkömmlichen Methoden der Ertragssteigerung bedingt die biologisch/organische Methode höheren Gehalt an bestimmten Mineralien.

Ganz allgemein kann man fesstellen, dass der Gebrauch von chemischem Dünger und phytopharmazeutischen Produkten die Erträge in der Landwirtschaft gesteigert hat. Bei biologischer Anbauweise ist eine Weizenernte von 40 Doppelzentnern pro Hektar ein hervorragendes Ergebnis, während mithilfe von Chemiedünger meistens 80 und manchmal sogar mehr als 100 Doppelzentner pro Hektar erzielt werden.

Dasselbe gilt für Wurzelgemüse; Wurzeln, Lauch oder Kohl, die mit Chemiedünger behandelt wurden, sind schlicht grösser als ihre Entsprechung aus biologischem Anbau. Dies aber auf Kosten ihrer Zusammensetzung, wie wir gesehen haben, und auch auf Kosten ihres Geschmacks, wovon sich jeder selbst überzeugen mag.

Durch die Verwendung all der genannten Zusätze und Hilfsmittel wird die Ernte „auf gebläht“, d.h. man macht die Produkte künstlich unausgewogen und Yin, was sich vor allem in einer Zunahme des Kaliumgehalts und in einer Veränderung des Verhältnisses von Na/K in Richtung Yin be­ merkbar macht, also in Richtung Auflösung, Ausdehnung und Verlust an Trockenmasse im Vergleich zum biologisch/organischen Produkt.

Das ausgewogene Verhältnis von Yin und Yang (oder von NA/K) ist in dem Augenblick zerstört, wo der Bauer die Regeln des gesunden Menschenverstandes ausser Acht lässt; was nichts damit zu tun hat, dass er sein Gewerbe nicht mit modernen Mitteln betreiben darf.

Ein Mensch, der zu stark yin ist und folglich unter Depressionen leidet, wird umso schwerer zu heilen sein, wenn seine Nahrung zu wenig Magnesium enthält, weil sie schlicht mit Kali gedüngt wurde. Gemüse und Getreide mit höherem Magnesiumgehalt, also aus biologischem Anbau, würden die Gesundheit des Patienten schneller wiederherstellen.

Merke:

Noch etwas für Dein Argumentarium: Wenn Dir jemand erzählt: „Wir müssen düngen, damit wir höhere Erträge bekommen und die Menschen ernähren können.“

  1. Es ist erwiesen, dass die Erde alles in genügender Menge schenkt. Es können über 15 Mia. Menschen mit Bio-Nahrung ernährt werden.
  2. Warum lässt man jährlich Megatonnen Weizen in Indien unter Blachen  verrotten?
  3. Warum werden jährlich Megatonnen an Nahrungsmitteln von den Konzernen sogar bewusst einfach vernichtet?
  4. Warum lassen die Regierungen in dieser Welt – Menschen verhungern?

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