Kranke beschäftigen sich meist ununterbrochen mit ihrem körperlichen Übel. Damit halten sie es jedoch fest, denn die Krankheit erhält immer wieder geistig-seelische Zuwendung und „Nahrung“. Das ist der schlimmste Fehler. Wenn sich das Leben so grundlegend um das Thema Nummer eins dreht, die Krankheit, so synchronisiert diese Geisteshaltung sich auch nur mit üblen und kranken Schwingungen. Die Folge hiervon ist, dass Stress und Angsthormone vermehrt und positive, aufbauende Hormone vermindert gebildet werden.
Eine einzige kurze angstvolle Situation schüttet binnen einer Sekunde Nebennierenhormone in die Blutbahn und peitscht damit das Herz an, steigert den Blutdruck und setzt vermehrt Blutzucker frei. Das ganze Stoffwechselgeschehen schaltet auf Alarm und Stress. Wenn schon ein kurzer, angstvoller Augenblick genügt, solch gravierende Reaktionen im Körper zu erzeugen, kann man sich leicht vorstellen, um wieviel nachhaltiger der Organismus strapaziert wird, wenn angstvolle Situationen Monate oder Jahre anhalten. Langfristige Angst- oder Stresszustände erzeugen über die Gedanken eine anhaltende Anpeitschung der Nebennieren. Die aus diesem Grunde ununterbrochen ausgeschütteten wichtigen Hormone der inneren Nebennieren sind Adrenalin und Noradrenalin, die der äusseren Rinden der Nebennieren sind Kortison und Aldosteron.
Bei kurzfristigen Ängsten setzt der Körper meist Adrenalin frei. Adrenalin treibt den Puls hoch, das Herz wirft vermehrt Blut in den Körper, und hierdurch steigt der Blutdruck. Adrenalin entleert die Zuckerspeicher in der Leber, und der Blutzucker steigt. Die Körperlogik verschafft den Zellen mit dieser Reaktion vermehrt Energie für ihre kräftezehrende Stressreaktion. Bei langanhaltenden Angstsituationen schüttet der Körper eher Noradrenalin und Kortison aus. Auch dabei kommt es zum Blutdruckanstieg. Noradrenalin mobilisiert zwar keinen erhöhten Blutzucker, verlangsamt jedoch den Pulsschlag und verengt die Gefässe. Obwohl nicht mehr Blut durch das Herz in den Körper geworfen wird (im Gegensatz zu Adrenalin), steigt dennoch der Blutdruck. Dieser Hochdruck entsteht durch die verengten Gefässe. Noradrenalin steigert zudem bei Disponierten den zweiten, den sogenannten diastolischen Blutdruckwert. Bei langanhaltenden Ängsten können akute Höhepunkte oder Panikattacken immer wieder auch zum Überwiegen der Adrenalin-Ausschüttungen führen.
Das bei langfristigen Angst- und Stress-Situationen zu viel ausgeschüttete Kortison der Nebennieren erzeugt Muskelschwäche, Knochenschwund, Körperfettvermehrung, Magenbeschwerden, Bluthochdruck und Rückgang der Sexualfunktion. Das durch Angst und Stress vermehrt freigesetzte Aldosteronhormon der Nebenniere hat grossen Einfluss auf die Nierenfunktion. Die Nieren halten bei Aldosteronhormonvermehrung zu viel Kochsalz zurück, können jedoch das Kalium nicht festhalten. Nun wird zu viel Kalium mit dem Urin ausgeschieden. Kalium ist jedoch äusserst wichtig für den Körper. Die Hauptaktion dieses Minerals liegt innerhalb der Zellen, wo es besonders auf die Ribosomen, die Regler des Eiweissstoffwechsels, und die Mitochondrien wirkt. Die im Zellinneren beherbergten Mitochondrien sind für die Zellatmung und die Energiegewinnung verantwortlich. Der vermehrte Verlust von Kalium lässt im Körper einen Mangelzustand entstehen. Kaliummangel führt zum Nachlassen der Herzmuskelkraft und somit zur körperlichen Schwäche, die Betroffenen klagen oft über bleischwere Beine oder Herzrhythmusstörungen und werden bei Anstrengung schnell kurzatmig. Die angstbedingte Aldosteronvermehrung hält zu viel Kochsalz zurück. Kochsalz bindet das Wasser ausserhalb der Zellen, und solche Menschen speichern nun zu viel Wasser in ihrem Körper.