Die Mikrobe ist nichts, das Milieu ist alles. Dieser Satz stimmt natürlich so nicht. Die Mikrobe ist nicht nichts – sondern die schädliche Mikrobe kann keinen Schaden im basischen Milieu anrichten.
Das Milieu des Gewebes hat eine so dominierende Stellung, dass es über Krankheit oder Gesundheit bestimmt. Im Jahre 1912 hatte bereits der französische Chemiker und Pharmazeut A. Béchamp darüber berichtet, dass Mikroorganismen bei verschiedenen Bedingungen in unterschiedlichen Formen und Entwicklungsstufen auftreten. Er fand in allen Zellen kleinste Körnchen. Diese Körnchen erwiesen sich als unsterblich und unzerstörbar. Starb der Organismus oder das Gewebe, so versetzten die Körnchen das Gewebe in Gärung, und aus dieser Gärung entwickelten sich – nach den Beobachtungen Béchamps – neue Fäulnisbakterien.
Claude Bernard bestätigte diese Forschungen, er fügte jedoch hinzu, dass nicht die Mikroorganismen schädlich seien, sondern das krankhafte Milieu. Nur in diesem Milieu könnten sie sich vermehren.
Im Jahre 1910 bewies Fantes die unterschiedliche Form, Grösse und Gestalt von Bakterien. Als erster erkannte er ein besonderes Phänomen: Aus Tuberkulosekulturen wurden alle Bakterien herausgefiltert. Dennoch war dieses keimfreie Material infektiös, also ansteckend.
Im Jahre 1916 berichtete der Mikrobiologe und Zoologe Prof. Enderlein über die Wandlung und Wanderung krankhafter und nicht krankhafter Mikroorganismen. Diese Entwicklung vollzog sich – nach seinen Forschungen – von den kleinen Viren über runde und stäbchenförmige Bakterien bis zur Erscheinungsform der Pilze. Auch Prof. Enderlein entdeckte das Grundgesetz für die Erscheinungsform und Wirkung der Mikroorganismen. Er sah bei seinen Untersuchungen, dass hauptsächlich der Säure- bzw. Basengehalt des Gewebes sowie des Blutes darüber entscheidet, was aus diesen Mikroorganismen und dem Gewebe wird. Auch Enderlein entdeckte noch einmal, was vor ihm schon Bernard, Virchow und Pasteur und andere wussten: „Das Milieu ist alles, die Mikrobe nichts.“ Auch vor seinen Augen spielte sich der gleiche Vorgang ab wie bei seinen Vorgängern: Von Mikroorganismen befallene, kranke Körperbezirke verwandelten sich bei Normalisierung des zu sauren Gewebes in nicht krankhafte zurück. Nach Prof. Enderlein sind Viren zellenlose, primitive Vorstufen der Bakterien. Aus dem Tabakmosaikvirus gelang nach einigen Monaten die Zucht von Bakterien. Auf einen kurzen Nenner gebracht heisst dies: Die Saat für die Erreger liegt feinst verteilt in winzigen Stäubchen im Gewebe. Von unserem Lebensstil, unserer Ernährung, der Bewegung, dem Denken und Handeln hängt es ab, ob dieses Gewebe gesund oder krank ist.
Wer schützt uns vor Giften?
Weil bei den meisten Krankheiten das Immunsystem im Mittelpunkt des Geschehens steht, hängt es von ihm ab, ob der Mensch krank oder gesund ist. Das Immunsystem bezieht seine Kampfkraft durch das Blut, die Lymphe, die Lymphknoten, die Milz sowie durch das Knochenmark. Weitere Unterstützung erhält das Immunsystem durch die Leber. Sie hat enge Beziehung zum Blut und sorgt neben einer Fülle anderer Aufgaben für die Entgiftung. Hormone, Medikamente, schädliche Produkte des Eiweissstoffwechsels sowie andere werden in ihr abgebaut.
Viele dieser Giftstoffe, die in der Leber umgebaut wurden, werden durch die Nieren ausgeschieden. Die Abbauprodukte des Eiweissstoffwechsels werden von den Nieren als Harnstoff und Harnsäure über den Urin abgegeben. Die Nieren können durch die Haut erheblich unterstützt werden. Salze und stickstoffhaltige Stoffwechselrückstände werden über den Schweiss nach aussen befördert.
Der Dickdarm befreit den Körper von seinen vergärenden und faulenden Restprodukten unverdaulicher Nahrungsreste. Ist die Dickdarmfunktion gestört, erhöht sich die Säure- und Giftkonzentration im Darm. Von dort aus überfluten Säuren und Gifte den ganzen Körper.
Die Lungen versorgen den Organismus beim Einatmen nicht nur mit Atemluft (enthält 20 % Sauerstoff, der Rest besteht aus Stickstoff und geringen Mengen von Edelgasen). Je umfangreicher die Lungenfunktion, desto besser ist die Atmung, und je ausgiebiger die Bewegung in frischer Luft ist, desto mehr seiner schädlichen Säuren kann der Mensch über seine Lungen abgeben. Das abgeatmete Kohlendioxid ist kein ungefährliches Gas. 8–10 % in der Luft erzeugen Kopfschmerzen, Blutdruckanstieg, Atemnot, Ohrensausen, eventuell Bewusstlosigkeit und Erstickung. Eine Menge von 20 % Kohlendioxid in der Luft wirkt tödlich.
Die fünf Organgruppen der Entgiftung: Leber, Nieren, Haut, Dickdarm sowie Lungen beeinflussen Qualität und Kraft des Abwehrsystems. Arbeiten diese Entgiftungsorgane ungenügend oder wird der Körper permanent mit giftigen Substanzen und Schlacken überschwemmt, lähmen diese Gifte die Aktivität von Knochenmark, Lymphknoten und Blutkörperchen. Das Immunsystem ertrinkt und erstickt dann in den Körpergiften. Bei mangelnder Herzkraft erhalten die Entgiftungsorgane zu wenig Energie und ihre Funktion wird schwächer. Die Giftmenge des Körpers steigt an.
Die Angst vor Cholera, vor Ruhr, Typhus, Tuberkulose und anderen Krankheiten verloren die Menschen, weil sie glaubten, dass es nun hiergegen die Heilmittel der Antibiotika und Sulfonamide gab. Aber vor Bakterien fürchteten sie sich wie der Teufel vor dem Weihwasser. Wie beim Krebs, wo man den Tumor für die Ursache des Leidens hielt, glaubte man, dass Bazillen die Ursache von Tuberkulose, Ruhr, Diphtherie, Cholera und anderem sind. Dass auch diese sogenannten Erreger nur Symptome des Leidens sind, erkannte schon der schlaue Fuchs namens Rudolf Virchow. Er verspottete die „Bakterienhysterie“ seines Kollegen Robert Koch und gab bekannt, er halte gar nichts von der Ansicht, dass Bakterien die Krankheiten verursachen. Virchow wusste zu genau, dass ein ganz bestimmtes widernatürliches Verhalten den speziellen Nährboden für bestimmte Bakterien liefert und dass einzellige Kleinlebewesen nur dort existieren können, wo sie die für sie geeigneten Bedingungen antreffen. Virchows überzeugte Ablehnung gegenüber Kochs neuer Bakterienlehre hatte aber auch noch einen anderen Grund. Er fürchtete, seine ebenfalls falsche, nicht der Naturordnung entsprechende Zellularpathologie könnte durch den Bakterienglauben Kochs ins Abseits geraten.
Zwei weitere Grössen der Medizin führten einen lebenslangen Streit über das Auftreten von Bakterien im Organismus. Louis Pasteur behauptete, Bakterien könnten aus eigener Kraft im Körper Fuss fassen. Sein grosser Gegner, Claude Bernard, entdeckte bei seinen Forschungen immer wieder, dass das „Milieu“ bestimme, welche Bakterien in welcher Zahl hierin vorkommen. Auf dem Sterbebett wollte Pasteur seine Seele erleichtern und er rehabilitierte Bernard. Nun sagte auch Pasteur: „Es ist das Milieu, auf das es ankommt.“
Dieser Satz wird ewige Gültigkeit besitzen. Das Milieu in unserem Körper schaffen wir selber. Beim Krebs besitzt dieses ewige Naturgesetz die gleiche Gültigkeit. Es ist das Milieu, auf das es ankommt. Nicht die Tumoren verderben das Milieu. Es ist das energiegeschwächte (übersäuerte) Milieu des Körpers, welches die Tumoren erzeugt.
Wer nun immer noch nicht glauben kann, dass die schwindende Lebenskraft den Krebsgeschwülsten ihr Auftreten gestattet, der führe sich doch ein höchst interessantes Phänomen vor Augen. Ein gestörtes Milieu zieht eine Verminderung der Qualität nach sich. Wenn wir zu viele Abgase in die Atmosphäre blasen, verderben wir das Milieu der Luft und erzeugen einen für Mensch und Natur folgenschweren Treibhauseffekt. Wenn wir zu viel Schadstoffe, Gifte oder Öl abfliessen lassen, verpanschen wir die Qualität des Wassers. Wenn wir zu viele Wälder roden, stören wir die Atmosphäre. Die Folgen sind Verödung, Verkarstung mit folgender Überschwemmung, schliesslich Wüstenbildungen, Stürme, schlechte Luftfilterung und Sauerstoffminderung. Wer zu viele Speisen aufnimmt, eventuell noch industriell manipulierte, minderwertige oder belastete Nahrung, der verändert das Milieu seines Darmes, seines Körpers. Wer zu viel Kaffee, schwarzen Tee, zuckerhaltige Getränke oder Alkohol trinkt, der erzeugt ein schlechtes Milieu der Körpersäfte und schwächt seine Nervenkraft.
Wer zu viel in der Stube, in geschlossenen Häusern hockt, wer raucht, der ruiniert die Qualität seiner Lungen, seines Blutes und seiner Sauerstoffbilanz.
Wer zu viele falsche Gedanken und naturwidrige Wünsche aussendet, der verdirbt die Qualität seiner Seele. Wer die Qualität seiner Seele herabsetzt, verliert Lebensenergie.
1 Kommentar zu „Die Mikrobe ist nichts – das Milieu ist alles“
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Genau so ist es. Meine letzte Erkältung ist 33 Jahre her.
Jetzt ist Brennessel und Bärlauch angesagt. Heute frischen Sauerampfer genascht.